Verantwortlich: Tanja Fahrni
Bereitgestellt: 07.03.2023
Liebe Leserin, lieber Leser
«Und das Wort ward Fleisch.» Johannes 1,14.
Dieser Satz ist zentral für den christlichen Glauben. Verstehen können wir ihn nur in Ansätzen. Oder verstehen Sie was das wirklich bedeutet, Gott wurde Mensch? Es ist ein Bild für Gottes Liebe, die er zu uns Menschen hat. Es ist ein Bild, welches Gottes Sehnsucht nach seinen Geschöpfen in Worte fasst. Die Geschichte über den Wind und sein Kind, bringt die Kraft, aber auch die Zärtlichkeit dieser Liebe wunderbar ins Bild.
«Wenn ich ein Kind hätte» sagte der Wind, «würde ich es hegen, pflegen und beschützen. So laut ich kann, würde ich zischen und ihm alte Heullieder vorsingen. Auch vortanzen würde ich ihm – lustig und schnell, wie es sich für einen Wirbelwind gehört. Und ich würde ihm alle Liebe schenken, die ich zu geben vermag.»
Eines Nachts entdeckte der Wind ein kleines Kerzlein. Ganz ängstlich stand es da mutterseelenallein und sein winziges Flämmchen flackerte in der Dunkelheit. Da war der Wind ganz vorsichtig, damit er das Kerzlein nicht erschrecke oder gar sein Flämmchen auslösche. Behutsam hauchte er der Kerze Sauerstoff zu, damit die kleine Flamme wachsen konnte. Sein Tanzen für das Kerzlein ähnelte nicht im Entferntesten einem Wirbelsturm – vielmehr war es ein leichtes Säuseln, das die Flamme sanft umspielte. Ganz leise summte der Wind ein Lied und schaukelte das kleine Flämmchen in den Schlaf. Und in seiner grossen Liebe
zu der winzigen Kerze machte sich der Wind ganz klein, damit er dem Kerzlein ganz nahe sein konnte.1
Ganz nahe will uns Gott sein. Was für ein wunderbares Bild. Vertrauen wir darauf uns lassen wir uns führen von dieser Liebe, welche zart uns umspielt.
Ich wünsche Ihnen im Namen der Mitarbeitenden und des Kirchgemeinderates der Kirchgemeinde Seedorf Gottes Segen. Pfarrer Michael Siegrist
1 Aus Petra Hillebrand: Kurzgeschichten für Feiern und Gottesdienst, 3., geänderte Auflage 2013, Innsbruck, S. 29.
«Und das Wort ward Fleisch.» Johannes 1,14.
Dieser Satz ist zentral für den christlichen Glauben. Verstehen können wir ihn nur in Ansätzen. Oder verstehen Sie was das wirklich bedeutet, Gott wurde Mensch? Es ist ein Bild für Gottes Liebe, die er zu uns Menschen hat. Es ist ein Bild, welches Gottes Sehnsucht nach seinen Geschöpfen in Worte fasst. Die Geschichte über den Wind und sein Kind, bringt die Kraft, aber auch die Zärtlichkeit dieser Liebe wunderbar ins Bild.
«Wenn ich ein Kind hätte» sagte der Wind, «würde ich es hegen, pflegen und beschützen. So laut ich kann, würde ich zischen und ihm alte Heullieder vorsingen. Auch vortanzen würde ich ihm – lustig und schnell, wie es sich für einen Wirbelwind gehört. Und ich würde ihm alle Liebe schenken, die ich zu geben vermag.»
Eines Nachts entdeckte der Wind ein kleines Kerzlein. Ganz ängstlich stand es da mutterseelenallein und sein winziges Flämmchen flackerte in der Dunkelheit. Da war der Wind ganz vorsichtig, damit er das Kerzlein nicht erschrecke oder gar sein Flämmchen auslösche. Behutsam hauchte er der Kerze Sauerstoff zu, damit die kleine Flamme wachsen konnte. Sein Tanzen für das Kerzlein ähnelte nicht im Entferntesten einem Wirbelsturm – vielmehr war es ein leichtes Säuseln, das die Flamme sanft umspielte. Ganz leise summte der Wind ein Lied und schaukelte das kleine Flämmchen in den Schlaf. Und in seiner grossen Liebe
zu der winzigen Kerze machte sich der Wind ganz klein, damit er dem Kerzlein ganz nahe sein konnte.1
Ganz nahe will uns Gott sein. Was für ein wunderbares Bild. Vertrauen wir darauf uns lassen wir uns führen von dieser Liebe, welche zart uns umspielt.
Ich wünsche Ihnen im Namen der Mitarbeitenden und des Kirchgemeinderates der Kirchgemeinde Seedorf Gottes Segen. Pfarrer Michael Siegrist
1 Aus Petra Hillebrand: Kurzgeschichten für Feiern und Gottesdienst, 3., geänderte Auflage 2013, Innsbruck, S. 29.