30 Jahre Besuchsdienst Seedorf – Wir schenken Zeit!

„Zeit, die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt.“ – Ernst Ferstl

Vor 30 Jahren wurde in der Gemeinde Seedorf auf Initiative des damaligen Pfarrteams und der Gemeindeschwestern, der Besuchsdienst ins Leben gerufen. Ziel war es, älteren Menschen Zeit, Aufmerksamkeit und ein offenes Ohr zu schenken.
berührende Hände (Foto: KI generiert)


Seitdem besuchen Freiwillige alle Einwohnerinnen und Einwohner ab dem 80. Geburtstag – natürlich nur, wenn dies auch gewünscht wird. Heute sind es insgesamt 50 freiwillige Frauen und erfreulicherweise auch immer mehr Männer, die jährlich rund 180 Personen besuchen. Es geht dabei vor allem darum, auf die Menschen zuzugehen, ihnen zuzuhören, eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen und dabei auch an ihrer Lebensgeschichte teil zu haben. Mit der Zeit ergeben sich daraus sehr oft tragende, schöne Beziehungen.

Die Besuche sind geprägt durch Offenheit und echtes Interesse am Gegenüber.
Die Besuchenden schenken Zeit und schaffen angenehme Begegnungen.
Die Freiwilligen geniessen die Geschichten aus reich erfüllten Leben und respektieren dabei die individuellen Grenzen der Erzählenden. Oft ergeben sich auch humorvolle Gespräche, es wird gelacht, gesungen und manchmal sogar musiziert.

Der Besuchsdienst ist konfessionell unabhängig und offen für alle.
Für die Freiwilligen selbst bedeutet der Besuchsdienst vor allem bereichernde Begegnungen und gute Gespräche. Es entsteht eine Win-win-Situation, die von Vertrauen, Verschwiegenheit und Wertschätzung geprägt ist. Das Motto „Gemeinsam gegen Einsam“ wird hier ganz lebendig.

Die Freiwilligen bilden eine besondere Gemeinschaft, die sich zweimal jährlich trifft, um sich auszutauschen und sich zu spezifischen Themen weiterzubilden. Unter der Moderation von Pfarrerin Verena Schlatter und externen Dozenten hat sich die Gruppe mit Themen wie «Aufmerksam zuhören, «Umgang mit Menschen die an Demenz erkrankt sind», «Einsamkeit hat viele Gesichter» oder allgemein mit der «Rolle der Besuchenden» befasst .
Nach den Informationen ist der zweite Teil dem gemütlichen Austausch bei Kaffee und Kuchen gewidmet. Einige Freiwillige sind bereits seit der Gründung dabei und so kommt es, dass sie gleichzeitig Besuchende sind und auch besucht werden.

Im Wechsel findet entweder ein Treffen im Bluemehüsli statt oder ein Ausflug mit der Gruppe.
Im vergangenen August war es wieder soweit und die Reise ging ins Waadtland, nach Romainmôtier. Dort befindet sich das älteste Kloster der Schweiz, welches wir besichtigen und dessen Geschichte wir unter kundiger Führung kennenlernen durften.
Gärtli mit Baum (Foto: Bernhard Weibel)
Kirche von hinten (Foto: Bernhard Weibel)





















So zeigt der Besuchsdienst Seedorf eindrücklich, wie wertvoll es ist, Zeit zu schenken und Kontakte zu pflegen – für eine lebendige und fürsorgliche Gemeinde.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön den vielen Freiwilligen, die mit ihrem Engagement und ihrer Zeit einen unschätzbaren Beitrag für das Wohl der älteren Bevölkerung in unserer Gemeinde leisten.

Interessierte, die Freude am Zuhören und an Begegnungen haben, sind herzlich eingeladen, sich bei der
» Leitung des Besuchdienstes zu melden.

Für das Leitungsteam, Barbara Feller-Schwab